Funktion des Beckenbodensystems - Enddarm

Füllphase

1. Die sakralen und ampullären Anteile des Rektums sind leer – Ruhezustand. 

2. Der sakrale Anteil ist gefüllt, der ampulläre noch immer leer. Es wird die Füllung der Ampulle durch Muskelkontraktion am Beckenboden verhindert. Kein Stuhldrang.

3. Nun sind der sakrale und der ampulläre Anteil des Rektums gefüllt. Die Ausdehnung des ampullären Anteils bewirkt einen Druck auf den Beckenboden: Stuhldranggefühl. Der obere Anteil des Analkanals beginnt zu klaffen (während der Analkanals durch einen Reflex noch verschlossen bleibt. Es besteht eine Kontinuität zwischen sakralem und ampullärem Anteil des Rektums, der M. puborectalis ist kontrahiert.


Einleitung der Entleerung

4. Trichterförmige Öffnung der Ausgangsbahn und Austreiben des Stuhls. Eine koordinierte Entleerung verlangt die Relaxation des M. puborectalis und gleichzeitig auch des Dammes (Perineums) mit Druck auf den Beckenboden, ein Öffnen des Analkanals mit Relaxation des externen Sphinkters sowie die Verkleinerung des Volumens des Trichters mit einer Annäherung der Querfalten und einem Absenken des Douglasraums.

Ende der Austreibung

5. Diese beginnt mit dem oberen Segment, die Querfalten liegen einander an, der Douglasraum ist an seinem tiefsten Punkt angelangt. Die Ampulla recti ist geleert und isoliert vom sakralen Anteil. Die Hohlorganstruktur ist kollabiert, die einzelnen Strukturen sind wieder erkennbar (Angulationen, Relief, Falten).

Verschluss

6. Kontraktion des Beckenbodens mit Elevation des Deszensus perinei, erneuter Angulation (Winkelbildung) und Kontraktion des Sphinkterapparates..