Wiederkehrende Harnwegsinfekte

Vorsicht mit Anti-biotika!

Die wiederholte Einnahme von Antibiotika bei Harnwegs-infekten stellt heutzutage ein großes Problem dar, vor allem im Hinblick auf die Resistenzentwicklung.


Vorbeugung

Das Vaginalmilieu ist der Schlüssel zur Prophylaxe, natürlich neben der Beachtung der Körperhygiene sowie (bei Neigung) die Entleerung der Blase nach dem Verkehr.

Wir empfehlen die regelmäßige Einnahme von Cranberry-Vitamin C-Kombinationen, bei Empfindlichkeit z. B. während der feucht-kalten Jahreszeit. Die Langzeiteinnahme ist unproblematisch.

 

D-Mannose zur Prophylaxe

D-Mannose ist – genau wie die Trauben- oder die Fruchtzucker – ein Einfachzucker. Sie kommt natürlicherweise auch in Lebensmitteln vor, aber in deutlich geringeren Mengen als Glucose und Fructose. Im Vergleich zur Glucose wird die D-Mannose etwa acht Mal langsamer vom Darm aufgenommen. 

Pflanzliche Mittel

Der große Vorteil naturheil-kundlicher Heilmethoden ist, dass sie bei konsequenter Durchführung ähnlich wirksam sein können wie Antibiotika. Mit dem großen Unterschied, dass sie keine negativen Nebenwirkungen mit sich bringen, gleichzeitig das Immunsystem stärken und somit zu einer echten Heilung beitragen. Eine erneute Infektion tritt daher mit  geringerer Wahrscheinlichkeit auf. Nach einer Antibiotika-Therapie hingegen besteht die Gefahr, dass es aufgrund der dadurch immer  in Mitleidenschaft gezogenen Darmflora zu einer Schwächung des Immunsystems kommt, oft zu Pilzinfektionen (Darmpilz und/oder Scheidenpilz) und nicht selten sehr bald zur nächsten Blasenentzündung.

Antibiotika

Der Einsatz von Antibiotika bleibt grundsätzlich den Fällen vorbehalten, die auf die Phytotherapie keine ausreichende Besserung berichten, bei denen eine hohe Keimzahl oder ein hoch pathogener Erreger nachgewiesen werden konnte. Die Antibiose ist:

  • gezielt
  • nur so lange wie unbedingt nötig
  • und immer gefolgt von einer Scheiden- und Darmsanierung.

Es erfolgt eine phytotherapeutische flankierende Behandlung und Unterstützung.

Die Antibiose ist gefolgt von einer Prophylaxeempfehlung.


Nur ein kleiner Teil der D-Mannose wird verstoffwechselt. Der größte Teil wird mit dem Urin wieder unverändert ausgeschieden. Sie gelangt mit dem Blut zur Niere und von dort zur Blase. Hier bindet sie jene Bakterien an sich, die für die meisten Harnwegsinfekte verantwortlich sind (nämlich Escherichia coli). Gebunden können sich die Bakterien nicht mehr an der Blasenwand festhalten. Den Erregern bleibt somit nichts anderes übrig, als sich mit dem Urin in die Toilette spülen zu lassen. Die Harnwege und die Blase werden im Laufe der D-Mannose-Therapie alsbald bakterienfrei und können endlich gesunden. Die Nebenwirkungen sind dabei sehr gering (Durchfall ist denkbar).

Wir raten meist zum Abgeben einer Urinprobe, bevor nunmehr gezielte Maßnahmen eingeleitet werden. Allzu oft werden in der Praxis bei Blasenbeschwerden Harnwegsinfekte angenommen und sofort ein Antibiotikum verordnet. Damit ist erstens unklar, ob es überhaupt eine Infektion war und zweitens welcher Erreger diese verursacht hat.

Sind keine rezidiviernden E.coli-Infektionen bekannt, so starten wir gerne mit Canephron und Angocin, ergänzt wird durch Tees (zuckerfrei, also keine "Instant-Produkte") und physikalische Maßnahmen (Ruhe, Wärme). 

Bei bekannten Coli-Infekten kann man auch eine Dosiseskalation mit D-Mannose wählen und damit die Infektion bekämpfen. Eine Besserung der Symptome sollte nach 2-3 Tagen deutlich werden.

Die Prophylaxe richtet sich immer nach dem Erreger. 

Sollte bei rezidiviernden Coliinfekten die D-Mannose (und andere Optionen) als Prophylaxe versagen und sind alle Risikofaktoren (Hygiene, Kontamination beim Verkehr, Restharnbildung bei Blasensenkung oder unvollständiger Miktion, Blasen- und Harnröhrendivertikel,...) ausgeschlossen, dann kann in Einzelfällen auch eine Immunisierung mit z. B. Urovaxom oral oder StroVac i.m.  erfolgen, wobei die Datenlage zur Effektivität dieser in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommenen Leistung nicht unbedingt das widerspiegelt, was die pharmazeutische Werbung anpreist.




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